Die Welt der Orangen
Die Orange würde es eigentlich gar nicht geben, wenn der Mensch sie nicht gezüchtet hätte:
Sie ist nämlich eine Kreuzung aus Mandarine und Pampelmuse und somit eine Hybridform. Mittlerweile gibt es weltweit über 600 Sorten und Sie haben die Qual der Wahl: Navel-Orangen, Saftorangen, Blutorangen, Cara Cara, Bitterorangen, Pampelmusen - um nur einige zu nennen. In der schier unerschöpflichen Welt der Orangen gibt es viel zu entdecken.
So hieß die Frucht zuerst „Orange“, erst später wurde die Farbe nach ihr benannt. Auch gilt das Essen von Orangen während eines Bades in Kalifornien als illegal. Es hat sich herausgestellt, dass die Mischung aus Orangensäure und einigen Ölen, die oft dem Bad zugesetzt werden, explosiv sein kann! Haben wir doch wieder was gelernt! :D
Navel Orange
Beginnen wir mit der wohl bekanntesten und zur Weihnachtszeit am beliebtesten Orange, der Navel Orange. In der Navel Orange wächst ein zweiter kleiner Fruchtkörper, welcher an der Außenschale eine kleine Einbuchtung entstehen lässt. Dieser „Nabel“ ist kennzeichnend für diese Sorte. Die Navel Orange verkörpert die perfekte Orange. Sie ist süß, saftig, fleischig, hat keine Kerne und lässt sich leicht schälen. Am liebsten wird die Orange gepresst konsumiert, also als Orangensaft zum Frühstück beispielsweise. Ein Glas am Tag deckt nicht nur den Vitamin-C-Bedarf, sondern beruhigt auch unsere Geschmacksknospen. Wussten Sie, dass der Orangenduft - nach Vanille und Schokolade - der drittbeliebteste Duft der Welt ist?
Auch in der Küche beweist die Orange ihre Vielseitigkeit. Sie können sie nicht nur pur genießen, sondern - passend zur kalten Jahreszeit - in Fleisch- und Fischgerichten verwenden. Egal, ob in Salaten, Säften, Smoothies, Cremes, Desserts, Torten, Kuchen, Eis, Marmelade, Chutneys, Soßen oder Dressings - die Orange ist ein wahrer Allrounder! Als Zutat in alkoholischen Getränken wie Glühwein oder Cocktails mal ganz abgesehen.
Wie wäre es also mal mit einem leckeren Endiviensalat mit Orangen-Dressing oder Feldsalat mit Orangen? Probieren Sie auch Orangen-Garnelen. Das geht sehr schnell und schmeckt hervorragend. Oder doch lieber Fisch mit Orangen-Macadamia-Kruste? Alternativ können wir Ihnen auch noch Huhn mit Orangen und Minze ans Herz legen. Wenn es was Süßes sein darf, empfehlen wir Orangensalat mit Mascarponecreme oder Blutorangen-Crêpes Suzette.
Steckbrief der Navel Orange
Eigenschaften
- unbehandelt mit Blatt | kernarm | raue orange Schale | leicht zu schälen | geschüttet
Herkunft
- bäuerliches Erzeugnis aus den Hügeln südlich von Catania/Sizilien
Saison
Geschmack
Blutorange
Eine der wohl bekanntesten süßen Orangensorten ist die Blutorange! Sie ist aus einer Kreuzung aus Pampelmuse und Orange hervorgegangen. Die Blutorange ist nicht ganz so populär, wie die Navel Orange. Zu unrecht wie wir meinen. Sie verkörpert alles was die Navel Orange ist und packt noch ein lieblicheres Aromenpaket oben drauf. Ob es die Blutrote Farbe ist, die die Menschen abschreckt? Die rote Farbe des Fruchtfleisches entsteht durch Temperaturschwankungen bei der Reifung. Es hat eine dunkle, teilweise tiefrote Pigmentierung. Je dunkler diese ausfällt, desto mehr unterscheidet sich die Blutorange geschmacklich von der normalen Orange. Ihr Geschmack ist dann sehr süß und erinnert an den von Beeren. Eine reife Blutorange erkennen Sie übrigens an ihrer glatten Schale. Sie hat dann fast keine Orangenhaut mehr. Ist die Haut glatt wie ein Baby-Popo, ist sie perfekt.
Der beerige Geschmack der Blutorange lässt sich vielseitig kombinieren. Knackig-frische Salate erhalten durch sie eine leichte Süße und Fischgerichte bekommen eine verspielte Komplexität. Mit Blutorange in pikanten Gerichten können Sie Ihre Gäste wunderbar überraschen. Servieren Sie doch z.B. einen fruchtigen Blutorangensalat mit heißem Ziegenkäse oder frische Garnelen mit Blutorange! Perfekt in der Winterzeit dazu: der Blutorangen-Punsch. Aber auch als Konfitüre und in Chutneys ist sie unverwechselbar
Steckbrief der Blutorange
Eigenschaften
- kernarm | orange-rote Schale | leicht zu schälen | geschüttet
Herkunft
- gereift an den Berghängen des Ätna/Sizilien
Saison
Geschmack
- süß mit hohem Zuckergehalt
Cara Cara
Haben Sie schon mal von der Cara Cara Orange gehört? Nein? Dann ändern wir das jetzt! Sie ist noch relativ unbekannt und wird oft mit der Blutorange verwechselt. Die Früchte mit der knallig-orangen Schale haben ein rosafarbenes bis hin zu himbeerleuchtendes Fruchtfleisch. Die Frucht selber duftet extrem nach Orange und kann einen ganzen Raum damit einhüllen. Das Fruchtfleisch ist zart, fast lieblich gegenüber anderen Orangen. Es ist wunderbar saftig und hat eine berauschende Süße und kaum Säure. Da die Cara Cara Orange es lieber etwas kühler mag, sollten Sie sie im Gemüsefach des Kühlschranks lagern. Dort hält sie es bis zu 2 Wochen aus. Vor dem Verzehr aber rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur bringen.
Die Cara Cara Orangen haben einen solch berauschenden und angenehmen Geschmack, dass man sie überall einsetzen kann. Natürlich schmecken die Früchte aus der Hand am besten. Aber zu Cocktails oder Desserts passen sie genauso gut. Gourmetköche schwören auf Cara Cara Orangen für bestimmte Saucen. Da sie kaum Säure haben, passen sie ideal dazu. Besonders gut harmonieren sie mit Avocado, Nüssen, Käse, Meeresfrüchten, zu Salaten und sogar zu Speck.
Steckbrief der Cara Cara
Eigenschaften
- kernarm | knallige orange Schale | rosafarbenes Fruchtfleisch | leicht zu schälen | geschüttet
Herkunft
Saison
Geschmack
Clementine/Mandarine
Clementine oder Mandarine – was ist was? Oft werden die runden Früchte auch als kleine Schwestern der Orange bezeichnet. Das stimmt aber so nicht. Die Mandarine ist eine der 3 Muttersorten und die Clementine eine Kreuzung aus der Mandarine und der Pomeranze, einer Bitterorange. Der größte Unterschied zur Mandarine besteht darin, dass Clementinen eine dickere Schale und weniger Kerne haben. Sie sind kleiner als Mandarinen und durch ihr ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis sehr schmackhaft. Vor allem im Geschmack unterscheiden sich Mandarinen und Clementinen voneinander. Mandarinen sind herber und aromatischer als Clementinen. Diese sind wiederum süß-säuerlicher und weniger intensiv als Mandarinen. Außerdem lässt sich die Schale bei Mandarinen leichter abziehen.
Viele Menschen schätzen sie als leckere Vitaminspender. Mit Clementinen können Sie Obstsalate oder herzhafte Varianten wie den Waldorf-Salat verfeinern. Sie sind köstlich in Desserts wie Clementinen-Tiramisu und Joghurtcreme. Außerdem harmonisieren sie zur Möhrensuppe, schmecken mit Ingwer und Knoblauch als Marinade zu Hähnchenkeulen sowie zu festlicher Marmelade gekocht, kombiniert mit Gewürzen wie Zimt, Sternanis und Ingwer.
Steckbrief der Clementine/Mandarine
Eigenschaften
- Clementine: mit Blatt | kernarm | dünne orange Schale | leicht zu schälen | geschüttet
- Mandarine: mit Kernen | dicke gelb-orange Schale | leicht zu schälen | geschüttet
Herkunft
Saison
Geschmack
- Clementine: süß | weniger aromatisch als Mandarinen
- Mandarine: süßlich-herb | starkes Zitrusaroma
Ugli Mandarine
Ja, Sie haben richtig gelesen. UGLI. Dieses Mandarine ist, wie der Name es erahnen lässt, nicht die hübscheste. Der Name leitet sich angeblich von ihrer rauen und grünlich-gelben Schale ab, die Assoziationen mit dem englischen Wort ugly für hässlich weckte. Doch hier liegt die Schönheit definitiv im Inneren. Die Farbe der reifen Frucht ist gelb, etwas orange angehaucht und grünlich an den Enden. Das saftige, kernarme Fruchtfleisch hat eine frische, leicht süße Note und variiert in den Farben gelb bis rosa. Die Schale lässt sich einfach vom Fruchtfleisch lösen, so wie bei einer Clementine. Das Fruchtfleisch selber ist extrem saftig. Sie werden staunen, wie viel Flüssigkeit in einem Segment steckt! Der Geschmack ist einmalig. Aromatisch, süßlich, mit nur wenig Säure, der leicht an eine Grapefruit erinnert. In der Küche können Sie sie einfach wie eine Orange verwenden.
Ein erstaunliches Gewächs voller Überraschungen. Immer wieder eine Freude und berauschend.
Grapefruit
Und wo wir schon mal bei süß-herbem Geschmack sind, wollen wir die Grapefruit nicht außen vor lassen. Sie ist wiederum eine Kreuzung aus Orange und Pampelmuse. Die Früchte sind sehr saftig und haben einen aromatischen bitter-süßen Geschmack. Milder und süßlicher sind die rosafarbenen Sorten. Meist werden Grapefruits frisch gegessen oder nach der Ernte zu Fruchtkonzentraten verarbeitet. Die Früchte passen prima in herzhafte und süße Salate und zu Desserts. Gerne können Sie sie auch für Kuchen und Torten verwenden. Auch in Getränken - zum Beispiel in Infused Water - schmecken sie sehr erfrischend.