Meeresspinne

Meeresspinne richtig zubereiten

Die wenigstens Feinschmecker:innen sind im Besitz eines derart großen Topfes um eine lebende Meeresspinne zu kochen. Sie können also getrost auf bereits gekochte oder im Dampfofen gegarte Tiere zurückgreifen. Den Körper selbst zu knacken, ist einfacher als gedacht, braucht aber seine Zeit: Brechen Sie die Scheren und den Rückenpanzer mithilfe eines Werkzeugs auf, um an das zarte, eiweißhaltige Fleisch zu gelangen. Aus dem Körper der Meeresspinne können Sie anschließend das weiße, leicht faserige Fleisch und die cremige Leber herauslöffeln, während die federartigen Kiemen, die an Plastikplanen erinnernden Häute und der Magen nicht essbar sind. Der Hauptanteil des  aromatischen Fleisches befindet sich in den Scheren und Beinen. Der Geschmack der Seespinne liegt irgendwo zwischen Taschenkrebs und Hummer – es lohnt sich, sie so pur wie möglich zu genießen. Mit Pfeffer, Zitronensaft, einem Schuss Olivenöl und Weißwein mariniert, schmeckt sie wunderbar mit frischem Baguettes und Weißwein! In Korsika wird das Meeresspinnenfleisch gern mit Pasta, Tomatensauce und Petersilie kombiniert, während in  ganz Frankreich die „Araignée de mer“ eine Grundzutat verschiedener Fischsuppen ist und in eine perfekte Bouillabaisse oder den bretonischen Klassiker Cotriade gehört! In Italien ist sie eher als Vorspeise bekannt, beispielsweise als Granseola alla Veneziana, Meeresspinne auf venezianische Art. Dazu mischen Sie Olivenöl mit Zitronensaft, gehackter Petersilie, Meersalz und Pfeffer zu einer Marinade, vermischen diese mit dem Meeresspinnenfleisch und gratinieren das Ganze kurz unter dem Backofengrill. Ganz großes Kino ist das Anrichten in der ausgekochten Krebsschale. Die vermeintlichen Abfälle wie die Beinscherenpanzer können Sie wunderbar als Basis eines kräftigen Fonds verwenden. Also keine Angst vor Meeresspinnen!

Unser Profi-Tipp zur Meeresspinne

Aufgrund der Fleischausbeute einer Meeresspinne sollten Sie pro Person etwa ein Tier einplanen, für Vorspeisen, Pasta- oder Suppengerichte können Sie geringere Mengen vorbereiten.

Meeresspinne: Die langbeinige Kostbarkeit im FrischeParadies

Wie ein Monster aus einem Alptraum erzeugt der Anblick der zehn langen, spinnenartig dünnen Beine und Scheren der Meeresspinne Gänsehaut. Hierzulande kulinarisch nahezu unbekannt, wird sie in vielen mediterranen und asiatischen Ländern als Delikatesse geschätzt. Sie ist auch als Dreieckskrabbe oder Seespinne bekannt, gehört zu den Krebstieren, und unter diesen zur Gruppe der Majidae, der „Maihaften“. Von ihrem Äußeren sollten Sie sich aber nicht täuschen lassen, sie ist sehr lecker und steht geschmacklich dem Hummer in nichts nach. Im Frühjahr wandert sie zur Paarung aus den Tiefen des Meeres in küstennahe Gewässer – leichte Beute für Gourmets, denn ihr Fleisch gilt zu dieser Zeit am schmackhaftesten! In der eigenen Ernährung ist sie nicht wählerisch: Eigentlich frisst sie alles, was das Meer hergibt, ob lebend oder Aas, und gelegentlich auch Schwämme, Muscheln und anderes Grünzeug, mit denen ihr borstiger Körper zur Tarnung besetzt ist. In allen Meeren zuhause, wächst sie zu unterschiedlichen Größen heran: Die japanische Meeresspinne erreicht Beinspannen bis zu drei Metern, während im Atlantik und Mittelmeer kleinere Exemplare anzutreffen sind.